Kein kaltes Werk  
 
 
DIE GESCHÄFTE DES HERRN JULIUS CAESAR 
"Die Diktaturen verschleiern stets  
Bertolt Brecht
 
"Die Veranstaltung zu Brechts Caesarroman  
Luciano Canfora,  
weitere links: siehe unten
 
  
Filmtheater BABYLON Berlin-Mitte 
GESCHICHTSUNTERRICHT 
 
Wir zeigen mit „Geschichtsunterricht“ (1972) Jean-Marie Straubs und Daniele Huillets filmische Lektüre von Bertolt Brechts Fragment „Die Geschäfte des Herrn Julius Caesar“ (1937/39). Ein junger Mann fährt mit dem Auto durch Rom, um Zeitzeugen aufzusuchen – einen Bankier, einen Bauern, einen Anwalt, einen Dichter –, die ihm helfen sollen, den Aufstieg Caesars zum römischen Imperator zu rekonstruieren. (...) „Der Film handelt von Handel und Demokratie, das heißt schließlich vom Imperialismus“ (Straub). So (...) macht „Geschichtsunterricht“ keinen Hehl daraus, daß er, obwohl er in der Antike spielt, in der Jetztzeit gedreht wurde; für die schier endlosen Autofahrten durch die römische Altstadt ist er – je nach Façon – berühmt oder berüchtigt. Wie in ihren andern Filmen, geht es Straub und Huillet auch in „Geschichtsunterricht“ darum, mit einer extrem reduktionistischen Filmsprache den Zuschauer zum genaueren Sehen und zugleich zum Denken zu zwingen; im Straub/Huilletschen Kosmos gilt der Film zugleich als ihr vergnüglichster. (Bernd Reinink: Kinoglaz e.V.) - Veranstalter: Olaf Brühl, caracalla.theater berlin e.V.
 
Kopie aus dem Filmarchivbestand  Deutsches Filminstitut - DIF - Deutsches Filmmuseum Wiesbaden 
LITERATURFORUM IM BRECHT-HAUS 
Es  lesen Ingo Tomi und Jonas Littauer 
„einige leute, denen ich von c.s geschäften erzählte, bezweifelten die 8stöckigen häuser, die steuerpachtgesellschaften mit ihren aktien und direktoren, die sterbekassenvereine der plebs usw. usw.“ Bertolt Brecht 1938 im (sog.) ARBEITSJOURNAL über sein hochkomplexes Romanprojekt, das heute im Kanon der berühmten Werke aus dem Fokus zu geraten scheint: ein großartiges und vielschichtiges Experiment, dessen luzide Sprache durch Scharfsinn und subtilen Humor besticht. - Geschrieben – wie es oft heißt: unter dem Eindruck der Machtergreifung Mussolinis und Hitlers. Es fällt auf, wie viele Themen des Romans im Jahre 2007, fünfzig Jahre nach seinem posthumen Erscheinen, aktuell sind: Wer  bezahlt und was lenkt Politik? Wie kommt jemand an die Spitzen der Macht? Welche Interessen wirken? Über jede tagespolitische Bezüglichkeit hinaus schreibt Brecht-Publizist Jan Knopf:  „Der prinzipielle Verdacht, daß im Kapitalismus die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, wenn es ‚not tut’, durch Kriege ‚gelöst’ werden, schlägt sich bei Brecht so nieder, daß er bereits den Handel als Krieg (mit scheinbar humanem Angesicht) beschreibt.“ (BRECHT HANDBUCH 2, Metzler, Stuttgart-Weimar 2002, S. 295.)
 
Veranstalter: Olaf Brühl, caracalla.theater berlin e.V.
 
Mit Erlaubnis des SUHRKAMP-VERLAGS Frankfurt am Main © 
Siehe: 
 
und: 
aktueller link: 
- siehe unter diesem Aspekt auch 
für eine kalte Welt
den ökonomischen Charakter der Gewalt 
und die Demokratien stets den 
Gewaltcharakter der Ökonomie."
ist eine sehr gute Initiative: eine Art Kritik 
gegen Durchschnitts-Politiker unserer Zeit."  
Bari, 13. August 2007
 
 
 
I Film und Diskussion  
Montag, 12. November 2007: 19.30 h
am Rosa-Luxemburg-Platz (Studiokino) 
Italien/BRD 1972
16mm, Farbe, 81 min. (OF: deutsch)
 Regie: Jean-Marie Straub / Daniele Huillet
Kamera: Renato Berta
 Darsteller: Gottfried Bold, Johann Unterpertinger, Henri Ludwig, Carl Vaillant und Benedikt Zulauf.
www.deutsches-filminstitut.de
 
II Lesung und Diskussion 
Mittwoch, 14. November 2007: 20 h
Chausseestrasse 125 / Berlin-Mitte
Diskussion mit Prof. Dr. Jan Knopf und Prof. Dr. Hubert Cancik u.a. – Moderation: Olaf Brühl
BERTOLT BRECHT WERKE
 Grosse kommentierte Berliner und Frankfurter Ausgabe, 1989  - Band 17: Prosa 2. Romanfragmente und Romanentwürfe.
 (ISBN 3-518-40017-7) 
Werner Biermann und Arno Klönne: 
AGENDA BERTELSMANN. EIN KONZERN STIFTET POLITIK,
 PapyRossa Verlag 2007 
und:
 Hans-Jürgen Krysmanski:
 WEM GEHÖRT DIE EU? 
(2006)
 
  Olaf Brühl
KEIN KALTES WERK FÜR EINE KALTE WELT
 PDF
 veröffentlicht in: 

Nr. 50 / Siegen, 2007
LobbyControl
DER GEKAUFTE STAAT
die ARD-TV-Dokumentation
 DAS SCHWEIGEN DER QUANDTS
(http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/836/135573/)
von Eric Friedler (D 2007) -
Über
 Straub/Huillet:
link zu:
Boris Reifschneider
KONTINUITÄT IN NICHT VERSÖHNT
(Referatstext von 1998)
 
Projektidee, Konzept & Realisation: Olaf Brühl, April 2007 
 in Kooperation mit Babylon Berlin-Mitte, Literaturforum im Brecht-Haus,
 caracalla.theater berlin e.V. und Kinoglaz e.V. Berlin.